Die Pflichtteilsklage ist ein juristisches Mittel, das enterbten Erben zur Verfügung steht, um ihren Pflichtteilsanspruch gerichtlich durchzusetzen. Der Pflichtteil ist ein gesetzlich garantierter Mindestanteil am Nachlass, der bestimmten Angehörigen, wie Kindern oder Ehegatten, zusteht, selbst wenn sie im Testament nicht berücksichtigt wurden.
Wann ist eine Pflichtteilsklage notwendig?
Eine Klage wird erforderlich, wenn der Erbe seinen Anspruch nicht freiwillig anerkennt oder wenn Unstimmigkeiten über die Höhe des Pflichtteils bestehen.
Ablauf der Pflichtteilsklage
- Ermittlung des Nachlasswertes: Der Kläger muss zunächst den genauen Wert des Nachlasses ermitteln. Hierzu kann ein Nachlassverzeichnis angefordert werden.
- Außergerichtliche Einigung: Oft wird vor einer Klage versucht, den Anspruch außergerichtlich durchzusetzen.
- Gerichtliche Klage: Scheitert die Einigung, wird die Klage beim zuständigen Nachlassgericht eingereicht.
- Gerichtsverfahren: Im Verfahren prüft das Gericht die Ansprüche und entscheidet über die Auszahlung.
Kosten und Risiken
Die Kosten einer Pflichtteilsklage hängen vom Streitwert ab, der sich aus der Höhe des geforderten Pflichtteils ergibt. Dazu kommen Anwalts- und Gerichtskosten, die ebenfalls vom Streitwert abhängen. Je nach Verfahrensdauer können zusätzliche Kosten entstehen. Wichtig ist, die Erfolgsaussichten vorher sorgfältig abzuwägen, um unnötige finanzielle Belastungen zu vermeiden.